Jetzt kommt Farbe ins Spiel - Sprayer verewigen sich

Aschersleben - „Weiß war gestern“, steht auf dem T-Shirt von Christian Weiße. Das passt nicht nur zum Namen, sondern auch zu Beruf und Leidenschaft. Denn Farben sind die Welt des Dresdner Graffitikünstlers, der sein Hobby, das Sprayen, zum Beruf gemacht und ein Unternehmen für Fassadengestaltung gegründet hat.

Bis zum Mittwochabend arbeitete er mit vier weiteren Sprayern an der Fassade des neuen Wohnprojekts von Christian und Sandra Meixner in der Ascherslebener Bahnhofstraße.


Jetzt kommt Farbe ins Spiel: Bauherren sind begeistert

Den Bauherren, die zwei ehemalige Gebäude der Transportpolizei zu einem modernen Zuhause für Junge, Junggebliebene bzw. junge Familien umbauen, gefällt, was sie sehen: eine Frau im lässigen Ringelpullover, das Haar locker zusammengebunden, mit Sonnenbrille und offensichtlich sehr entspannt. Auf der Rückseite des Hauses ein männliches Pendant.

Eine Musikkassette, im Retro-Trend liegend, ist gedacht als „Gegenbewegung zur modernen Technik“, wie Weiße erklärt. Farblich entspricht die Gestaltung dem Design der „Mowia“ - was für „Junges Wohnen in Aschersleben“ steht. Die grafischen, modernen Motive sollen das beabsichtigte Wohngefühl nach außen tragen.


Jetzt kommt Farbe ins Spiel: Künstler haben weitestgehend freie Hand

Für Weiße ist es schon die dritte Arbeit in Aschersleben. Auch am Gebäude im Seegraben, in dem betagte Menschen leben, haben er und seine Jungs bereits gewirkt. Dort allerdings noch im Inneren des Hauses.

Weil er die Entwürfe der Dresdner Fassadenkünstler kennt und schätzt, lässt Meixner diesen weitgehend freie Hand. „Da bin ich tiefenentspannt“, sagt er und meint: „Ich habe hier etwas, was kein anderer hat“.

Für die Dresdener ist diese Einstellung quasi ein Glücksfall, denn sie arbeiten streng im Auftrag. „Da müssen wir unseren eigenen Geschmack manchmal zurückstellen“, sagt Christian Weiße. In diesem Fall kann er sagen: „Ich bin stolz auf beide Sachen, die ich in Aschersleben gemacht habe.“

Auch wenn das Ergebnis anders aussieht: „Im Prinzip machen wir, was auch eine Malerfirma macht“, beschreibt er. Sie arbeiten nicht nur mit Sprühdose, sondern auch mit Rolle und Farbe, das Motiv ist per Videoprojektion auf die Wand geworfen worden.


Jetzt kommt Farbe ins Spiel: Nicht der letzte Besuch in Aschersleben

Der Besuch der Graffiti-Künstler in Aschersleben wird übrigens nicht der letzte gewesen sein, wagt Christian Meixner einen Ausblick auf Oktober. Er plant ein großes Modern Art-Festival, bei dem Graffiti-Künstler die weißen Wände im bereits fertigen Gebäude nach Herzenslust besprühen dürfen.

Anschließend soll es eine Vernissage geben, um die Ergebnisse einer größeren Öffentlichkeit zu zeigen.

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